Hola!
Das war er also, der letzte Tag in Südamerika. Und auch der ging super schnell rum. Im Wesentlichen mit Packen und Essen. Und noch ein paar Fotos machen.
Und was bleibt? Außer den Fotos? Ganz klar viele, viele super Erinnerungen, insbesondere mit den Menschen, denen wir unterwegs begegnet sind. Den Australiern, Marc, dem Kanadier, der belgischen Polizistin, den drei Deutschen Abiturienten, der Big Mama, die nicht für uns kochen wollte, dem Ladenbesitzer, der uns Unterschlupf gewährte, und vielen, vielen mehr…
Die Landschaft ist einmalig, zeigt einem aber auch auf, wie klein man selbst ist. Das Radeln in Bolivien war schon das Anstrengendste und Herausforderndste, was ich bislang unter die Reifen bekommen habe. Aber das war mir von vornherein klar und ich war mental darauf eingestellt. Man muss sich einfach darüber klar sein, dass man unter Umständen eben nur 30 bis 40 km am Tag zurücklegt und hinterher genauso kaputt ist, wie nach einer 200 km Etappe in Europa bei perfekten Straßenverhältnissen.
Die einheimische Bevölkerung war uns gegenüber immer positiv aufgeschlossen und es gab niemals ein Gefühl der Bedrohung. Einzig negative Erfahrung war der vermutliche Diebstahl der Ärmlinge von Marco und meinem Radcomputer.
Was weiterhin schade ist, dass der „Pauschaltourismus“ im Bereich der Lagunen, leider das Vorankommen für Individualreisende erheblich erschwert. Die Versorgungslage ist dort eh schon schwierig genug und wenn einem dann Essen und Trinken verwehrt wird, dann ist es ärgerlich. Bei Marco und mir ging es immer noch, da wir maximal 2 Tage überbrücken mussten. Aber es gibt einen Haufen Leute, die noch mehr Gepäck mit sich rumschleppen oder physisch in einer noch etwas schlechteren Verfassung sind. Und die also noch dringender auf eine Ergänzung ihrer Vorräte angewiesen sind. Da wird es dann bedenklich.
Körperlich sind wir beide hervorragend durchgekommen. Marco hatte zu Beginn etwas Probleme mit dem Magen. Ich hatte absolut nichts, außer einem Sonnenbrand auf den Lippen und einigen Abschürfungen an den Beinen, weil ich doch ab und zu im Sand einfach mit dem Rad umgefallen bin. 😀
Die Räder haben auch hervorragend gehalten. Die zerstörte Sattelklemmung bei Marco ist meiner Meinung nach Eigenverschulden gewesen. Der Riemenantrieb war bei den sandigen Verhältnissen optimal und ich bin mit meinen Montagefähigkeiten bei dem Neuaufbau dieses Rades super zufrieden. Insbesondere der eigene Aufbau des Hinterrades mit der Rohloff—Nabe war ein voller Erfolg. Angeblich darf/soll das Rohloff nur selbst machen. Hat trotzdem gut geklappt. Kein Speichenbruch, keine Acht, nix… und das bei echt harten Straßenverhältnissen.
Trotz der persönlichen Spannungen zwischen Marco und mir ist die Freundschaft nicht gefährdet. Wir haben uns ausgesprochen und es wird wieder ins Lot kommen.
In Summe ein herausfordernder, aber auch unvergesslicher Urlaub. Sowohl von der Landschaft, als auch von den Kontakten zu den Menschen.
Mit dem Rad zu reisen, ist und bleibt einfach die beste Art zu reisen.
Also ein letztes Mal:
Hasta lluego!
Christian

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