Hola!
Heute also über den größeren Salar Uyuni. Ein riesiger ausgetrockneter Salzsee. An der breitesten Stelle 140 km breit. Und ziemlich in der Mitte die bewohnte Insel Incahuasi, unser Etappenziel.
Von Llica zum See war ein recht entspanntes Fahren. 20 km leichte Piste, dann war das erste Ziel erreicht, das Ufer des Salzsees. Auf dem See gab es dann riesige Fahrspuren, die wie eine Autobahn wirkten und die direkt zur Insel führten. 60 km nur geradeaus, gute Beschaffenheit. Hört sich nach einer leichten Etappe an, ist es aber nicht Rechts, links, vor, hinter und unter einem nur Salz.
Man war das laaaangweilig. Ich war total froh, als nach etwa 50 km die Silhouette unserer Insel auftauchte. Ein Haufen Dreck mitten im braun-weißen Salz.
Aber nein, beim Näherkommen sah man dann, dass es nicht nur ein Haufen Dreck war, sondern ein blühenden Kakteen überwuchertes Paradies. Und mit Scharen von Touristen. Hauptsächlich Asiaten und Amerikaner.
Die Unterkunftsuche hat wieder etwas gedauert, bis wir den Inselchef Juan gefunden haben. Dann war alles ganz einfach. Erstemal mussten wir ein Nationalparkticket kaufen, welches jeder Besucher kaufen muss. Da Juan aber der Meinung ist, dass Radler eh knapp bei Kasse sind, gab es einen 50 % Rabatt. Also 15 statt 30 Bolivianos, etwas weniger als 2 Euro. Gut dass man den salzverkrusteten Rädern den Wert nicht mehr ansieht. Dann hat er uns einen großen Raum mit Panoramafenster zugewiesen, wo wir unsere Isomatten aufschlagen können. Und das Ganze kostet uns keinen einzigen weiteren Boliviano.
Wir haben dann nach einem Mittagessen mit unserem Ticket den Rundkurs über die Insel gemacht. Die Aussicht über die Kakteen und die Insel ist einmalig. Vor allem in Kontrast zu den Stunden der Ödnis vorher. Und das Salz um die gesamte Insel macht das Ganze surreal. Man könnte fast glauben, dass man auf einem Gipfel über den Wolken ist.
Gegen 18 Uhr waren dann auch die meisten Touristen verschwunden. Lediglich ein paar Einheimische, die den Laden rocken und noch drei Radler, zwei Deutsche und ein Franzose, sind sonst noch auf der Insel.
Nach vier Stunden auf dem Salz war ich doch etwas ernüchtert von der Etappe, aber die Insel ist richtig schön und wohl eine der wenigen Hauptattraktionen in Bolivien.
Und zum Feierabend gab es dann noch zwei erfrischende bolivianische Bier (Potosina), ein leckerer Tagesausklang.🍺
Morgen werden wir Uyuni erreichen.
Erst wieder 70 km schnurgerade über den See, dann noch 30 km Piste.
Vor den 70 km Salz graut es mir schon etwas. Stundenlang geradeaus mit immer der gleichen Geschwindigkeit ohne Rhythmuswechsel schlägt auf’s Gemüt und die Kilometer ziehen sich. Das ist nicht so ganz meins.
Aber auch das stehen wir durch.
Hasta lluego!
Christian
















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