Hola!
Wieder eine miserable Nacht und nur wenig Schlaf. Nach dem Pulverkaffee, Spiegelei mit Brot und Thunfisch mit Brot kehrten dann so langsam die Lebensgeister zurück. Und dann begann das große Einkaufen. Thunfisch in Dosen, Weizenbrot, Unmengen von Keksen und Schokolade wanderte in die Gepäcktaschen. Die nächste verlässliche Futterquelle erreichen wir vermutlich erst in 4 Tagen.
Gegen 10 Uhr sind wir dann bei herrlichstem Sonnenschein auf die Räder. 10 km zurück auf einer teilweise recht weichen Schotterpiste bildeten den Aufgalopp zu unserer heutigen Etappe, die viel schwerer werden sollte, als wir es uns vorgestellt hatten.
Nachdem wir die Hauptstraße erreicht hatten, mussten wir zurück zur Grenzstation, da unsere ursprüngliche Route aufgrund eines Flusses ohne Brücke für uns nicht passierbar war. Also flugs die 10 km wieder zur Grenze hochgeradelt, was bei dem Asphalt recht gut ging. Dort haben wir dann noch einmal Energie getankt und wichtiger, Vorräte für die nächsten Tage gespart.
Gut gestärkt sind wir dann auf eine weitere Piste in Richtung Süden abgebogen und dieser dann etwa 12 lm gefolgt. Und dann begann das Sahnestückchen der Tagesetappe. Wir hatten am Vorabend beschlossen, dass wir den Acatengo zumindest ein gutes Stück mit dem Rad bezwingen wollten. Dabei handelt es sich um einen Vulkan mit etwas über 6000 m Höhe. In Radreiseforen gibt es Geschichten, bei denen angeblich Leute mit Gepäck bis auf 4800 m Höhe gefahren sind, dort eine Art Basiscamp gebildet haben und dann bis auf 5400 m mit leichterem Gepäck gefahren sind. Ich weiß nicht, was das für Helden sind. Wir haben heute auch etwas über 4700 m erreicht und unsere Zelte im Schutz einer der wenigen Büsche aufgeschlagen. Aber wir haben die rund 300 Höhenmeter größtenteils geschoben. Die Piste war total versandet, teilweise richtig steil und zu allem Überfluss hatten wir noch sehr starken Gegenwind.
Und selbst das schieben war saumäßig anstrengend. Um kurz nach 7 sind wir jetzt in die Schlafsäcke gekrochen , da es stockfinster ist und versuchen, die verlorenen Kalorien wieder in den Körper zu bekommen. Morgen werden wir noch einmal versuchen, mit leichtem Gepäck etwas höher zu RADELN, aber ich bin mir nicht sicher, ob es die Pistenverhältnisse hergeben.
Heute werde ich hoffentlich besser schlafen. Wegen der Erschöpfung. Und ich werde dann vermutlich vom Märchen „ Der Radler, der mit vollem Gepäck eine saumäßige Piste auf eine Höhe von 4800 m auf den Acatengo gefahren ist“ träumen. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur schon zu alt.
Zumindest ist Campen in über 4700 m Höhe aber eine tolle Erfahrung und auch, dass ich jetzt schon warme Füße bekomme zeigt mir, dass die Wahl des Equipments eine Gute war. Die Temperatur wird sicherlich unter 0 Grad sinken. Mal sehen, wie die Nacht wird. Bisher pfeift der Wind noch ordentlich um den nahen Gipfel.
Buenas Noches!
Christian












Schreibe einen Kommentar