Konnichiwa,
gestern bin ich wie geplant rund 20 Kilometer weiter gezogen an den Lake Yamanaka. Der See ist groß aber landschaftlich nicht so schön wie der Kawaguchi See vom Vortag. Aber viele Restaurants und Schwäne.
Schön war noch bei der Anfaht zu sehen, wie auch die anderen Touris mit den Tücken des Busfahrens kämpfen. Der Bus war ziemlich voll und ein Inder und zwei asiatische Mädels sind in der falschen Richtung eingestiegen. Alles nicht so einfach.
Da ich noch nicht einchecken konnte, war ich erst Mittagessen. Diesmal gab es ein Menü für nicht mal vier Euro. Dementsprechend voll war das Restaurant auch.
Anschließend gab es noch einen Abstecher in ein Café. War nett, neben dran führten einige Japaner ihre Hunde aus, bzw. die jagten sich Gegenseitig. Da verging die Zeit sehr schnell.
Schließlich konnte ich in meine neue Unterkunft einchecken. Die Aufnahmeprozedur war sehr freundlich und es gab sogar Trauben als Begrüßungsgeschenk. Trauben sind hier extrem teuer. Eine nette Geste.
Von dem blauen Sofa hätte ich theoretisch direkten Blick auf den Fuji. Leider hat es sich mittlerweile zugezogen.
Weitere Besonderheit: das WC befindet sich auf dem Gang und es gibt keine separaten Dusche sondern nur die Onse (heiße Quelle) mit vorgelagerten Duschen.
Nachts ist es dann tatsächlich aufgeklart und ich konnte bei sternklarem Himmel den Fuji erahnen. In der Hoffnung auf einen sonnigen Start am nächsten Tag ging’s dann in die Falle.
Leider war der erste Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen sehr ernüchternd. Alles grau und feiner Nieselregen.
Den Tag auf dem Zimmer verbringen wollte ich dennoch nicht. Also habe ich mich in meine Regenklamotten geschmissen und bin erstmal an den See.








Trotz der Schwäne war der breite Strand nicht sonderlich spannend. Was meint den Google Maps dazu? Da war dann zu lesen, dass es in der Nähe einen weiteren Schrein gibt. Und nur eine Stunde Fußmarsch. Perfekt.
Es regnete leider immer noch ununterbrochen und so langsam merkte ich, dass die Füße nass wurden. Egal, erstmal bis zum Shrine und notfalls mit dem Bus zurück. Alle 2h sollte angeblich einer fahren.
Als ich schließlich den Eingang zu dem heiligen Ort erreicht hatte, schwante mir schon Böses. Das ging ganz schön hoch. Und alles Treppen.
Das war ein ziemliche Gekraxel. Ich weiß nicht, wieviele Stufen es waren, aber es waren viele. Zum Glück weiß es die KI: 403 !
Endlich hatte ich das Ziel erreicht. Leider nicht sonderlich spektakulär.
Und jetzt? Umkehren und alle Stufen wieder runter? Ich habe mich dagegen entschieden. Ganz in der Nähe war schon Bergfest am Mount Ishinari mit 1300 irgendwas Metern. Es ging über kleine Pfade manchmal Stufen durch den Wald. Da ich Anfangs keine Menschen gesehen habe ( wer läuft schon bei dem Wetter durch den Wald?), habe ich vorsorglich das Radio angemacht. Ich habe zwar keine Bärenschilder gesehen, aber sicher ist sicher.
In der Nähe des Schreins sind dann aber vermehrt Wanderer aufgetaucht, teils sogar mit Kindern.
Mittlerweile war ich patschnass in meinen Regenklamotten, aber es war auch klar, dass ich jetzt nicht wieder zurückgehen würde, sondern den See umrunde. Dabei waren noch weitere Gipfel auf dem Weg, die aber alle so um die 1200 Meter lagen. Ging halt ständig hoch und runter.











Leider konnte ich aufgrund der miserablen Wetterbedingungen keinen Blick auf den See erhaschen. Bei schönen Wetter sicherlich eine richtig schöne Runde. Spaß gemacht hat es trotzdem. Ich glaube, ich war etwa 6h unterwegs und dann auch doch froh, um kurz vor drei wieder im Hotel zu sein. Als erstes gab es heißen Tee und etwas Gebäck. Anschließend erfolgte das Aufwärmen in der Onsen. Herrlich nach diesem nasskalten Spaziergang.
Diese Nacht ist Ironman Hawaii. Bei mir geht es ab 1Uhr nachts los und ich werde einen Wecker stellen, um das Rennen zumindest teilweise anzuschauen. Was ich morgen nach dem Ausschlafen mache, kann ich noch nicht sagen. Dass hängt sicher vom Wetter ab. Vielleicht bleibe ich einfach liegen? Ich muss mir sicher keinen Stress machen…
In dem Sinne bis bald,
Christian


Schreibe einen Kommentar