Kia Ora,
heute gab es ein Wechselbad der Gefühle.
Die Nacht war übel weil entweder Windböen am Zelt gerüttelt, es geregnet oder der Gletscher gegrollt hat. Dementsprechend froh war ich, dass es um kurz nach 5 langsam hell wurde und ich meine Sachen zusammenpacken konnte. Alles mit möglichst wenig Lärm, um die anderen Camper nicht auch zu wecken. Und dann saß ich um Punkt 6 schon auf dem Rad und noch kein Mensch unterwegs. Klasse. Und der Highway 80, den ich mich gestern noch mit Menschenscharen hochgekämpft hatte gehörte mir fast allein. Und der Rückenwind😀. Im Hintergrund hat man aber auch schon gesehen, dass sich eine üble Regenfront aufbaut. Nach drei Stunden war der Fuß des Sees erreicht und es gab einen ersten und zweiten Kaffee und die Reste von gestern. Leider war es morgens sehr grau und auch ziemlich kalt. Ja und dann ging es am Ostufer des Lake Pukaki wieder hinauf. Diese Seite ist deutlich schöner, da es eine Parallelstraße zum Highway und auch wieder den Alps 2 Ocean Radweg gibt. Und viele kleine Buchten, in denen man Campen kann.
Dem Radweg bin ich dann bis zu meinem Ziel heute komplett gefolgt. Etwa 10 km den See noch einmal hoch und dann ging es immer Richtung Westen den Taukapi Channel entlang. Davor musste noch ein kurzer, steiler Hügel erklommen werden und dann war es geschafft. Und aus dem Nordosten( also Richtung Mount Cook) ist ein dickes Regentief auf mich zugekommen. Da hieß es noch einmal richtig reinlatschen, um schließlich nach Westen am Kanal abbiegen zu können und die Suppe so zu umfahren.Und dann ging es fast wie von selbst. Ich habe nur leichte Nieseltropfen abbekommen und bin auf einer teils asphaltierten 2spurigen Straße, komplett für den Autoverkehr gesperrt, meinem Ziel, dem Lake Tekapo entgegen geflogen. Mir kamen einige Radler entgegen, die musste aufgrund des starken Windes teilweise schieben und die sind mit Sicherheit in die Waschküche reingeraten. Die hatten sicher heute keinen Spaß. Auch mich hat’s nach dem Schild, bei starkem Wind doch lieber die geschütztere Straße zu nehmen, ein paar Mal bedenklich Richtung Hang gedrückt, so dass ich aus den Pedalen raus musste. D.h. ich hatte mit dem Wetter gestern riesen Schwein. Heute war von den Bergen praktisch nichts zu sehen. Da hat der Reiseleiter mal alles richtig gemacht.😉
So bin ich dann heute schon nach 5h und 105 km an einem Holidaypark gelandet. Dann das übliche: Zelt aufbauen, Waschen, Duschen… Da es hier dann auch übelst geregnet hat, gab es erstmal nur die Süßigkeiten aus den Satteltaschen. Und einen Mittagsschlaf. Und danach sah die Welt schon ganz anders aus. Strahlende Sonne und Wärme. Und jetzt bin ich mit dem Rad noch ein Stück am See rausgefahren und genieße Wein und Baguett.
Evtl. bleib ich morgen noch hier. Wir werden sehen. 290 km bis Christchurch, wenn ich den Highway nehmen würde. Also in 2 Tagen notfalls machbar. Time to relax…
Das Wlan ist aufgrund eines starken Sturms ausgefallen. Auch der Netzempfang an sich ist schlecht. Nur in der kleinen Stadt geht es einigermaßen. Also keine Bilder…

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