Sonnenschein am Mount Cook

Kia Ora,

ich hab’s geschafft. Ich liege im Zelt am Fuße des Mount Cook. Zusammen mit hunderten anderen auf einem freien Campingplatz. Eigentlich wollte ich in die Jugendherberge, aber da war alles voll.

Hätte ich nie gedacht, dass soviel los ist. Und die Fahrt hierher war auch nicht so doll. Sehr viel Verkehr und vielen muss ich leider die Fähigkeit absprechen, ein motorisiertes Fahrzeug zu führen. Bremsen? Wofür? Abstand? Braucht kein Mensch! Mittellinie? Bloß nicht überfahren. Eine Katastrophe heute…

Los ging es eigentlich super. Das Zeuch war morgens schnell verstaut und schon um kurz nach 7 ging es bei kühlen Temperaturen aber ersten Sonnenstrahlen gegen den Wind nach Westen zu meinem Kaffee und den Eiern mit Speck. Und danach ging es fast die ganze Zeit nach Norden. Zuerst mit super Rückenwind. Vorbei an einem riesigen See. Tja, und dann drehte der Wind und es wurde wieder ganz zäh. Da braucht man dann auch mal fast 2h für 20 km. Allerdings bei strahlendem Sonnenschein und einer tollen Aussicht auf die Berge.

Irgendwann war es am Nachmittag dann auch nach etwa 115 km geschafft. Hier angekommen schnell einen geeigneten Zeltplatz suchen, etwas Smalltalk mit einem Spanier, der auch mit dem Rad reist und schon ging es auf einen Track zum Lake Müller, glaub ich. Auch mit hunderten Amerikanern, Asiaten, Deutschen,… Der See an sich war eine Enttäuschung, der Weg dahin eigentlich ganz nett. Ja und da nach 8h Radeln und etwa 2,5h Latschen immer noch etwas Energie übrig war, bin ich dann auch noch zum Kea Ausguck gelaufen. Auch noch einmal etwa 25 min einfache Strecke. Unterwegs kamen mir drei Touris entgegen, die alle nicht wirklich glücklich wirkten. Daher habe ich nicht damit gerechnet, überhaupt diese Bergpapageien zu sehen. Aber ich hatte Glück. Als ich an der Plattform angekommen bin, war ich der einzige Besucher und ein Kea machte auf sich aufmerksam. Ich konnte auch bis auf rund 2m ran und Fotos machen. Wenig später ist er dann verschwunden. Ich habe dann noch rund 1h auf weitere Vögel gewartet, aber leider vergebens. Dann ging es schon leicht durchgefroren ins Zelt. Zu essen gab es heute nicht viel. Ein paar Kräcker, ein Stück Käse und etwas Apfelsaft, alles teuer erworben im Mount Cook Village.

Ich hatte gehofft, dass hier nicht viel los sein würde und wäre dann noch einen Tag länger geblieben. So nerven mich die vielen Leute aber und ich werde versuchen,  morgen früh möglichst schnell wieder zu verschwinden, bevor die große Rückreisewelle kommt.  In Summe aber trotzdem eine tolle Etappe.

Fotos hab ich auch heute viele gemacht, aber die gibt es erst, wenn ich wieder Wlan habe.

Bis bald….


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