Kia Ora,
So langsam kommt Entspannung auf. Es ist etwa 12 Uhr und ich sitze bei starkem Wind und leicht bewölktem Himmel am Yachthafen in Wellington. Trotz der Mittagszeit gibt es praktisch keine Minute, in der nicht ein Jogger an mir vorüberzieht. Manche leichtfüßig und schnell, andere eher im Kampf mit sich selbst.
Die letzten 2 Tage ist recht viel passiert und ich hatte keine Zeit, das Erlebte zu verarbeiten. Los ging die Reise am Sonntag Abend in Singapur mit einem 7h Flug nach Melbourne und dann nach 3 Stunden Aufenthalt plus einer Stunde Verspätung weiter zu meinem ersten Startpunkt in Wellington, einer Stadt, die mich 2015 schon begeistert hat.
Ganz so einfach sollte der Beginn dann aber doch nicht werden. Bei der Einreise wurde mein Rad und mein Zelt eingehend untersucht. D.h. den sorgsam eingepackten Radkarton aufschneiden und alles rausräumen. Tja, und dann kam, was kommen mußte: Nachputzen!
Und so habe ich dann zusammen mit dem zuständigen Officer die Steinchen aus meinem Mantelprofil gebürstet. Ich hatte schon befürchtet, dass es Ärger gibt. Statt eines Anschisses gab es dann aber doch einen netten Smalltalk, wo z.B. der nächste Radladen ist oder sich über die Vorzüge eines Riemen– statt eines Kettenantriebs auszutauschen. Dann durfte ich freundlich verabschiedet von dannen ziehen. Problem eins war demnach gelöst und ich durfte endlich mit meinem ganzen Gerödel einreisen. Problem 2 dann also der Radkarton. Ich wollte zumindest mal direkt am Flughafen nachfragen, ob ich vielleicht meinen alten Karton aufbewahren lassen konnte. Auch hier bekam ich wieder freundlichen Support vom Personal vom Infoschalter. Radkarton kann ich dort in 4 Wochen direkt kaufen. Super. Problem 2 ist also auch lösbar.
Dann ging es ans Rad montieren. Eine mit Werkzeug ausgestattet Station wie in Auckland gab es nicht, aber ich hatte ja alles dabei. Die Montage verlief problemlos. Unterbrochen wurde ich nur von einem Zuschauer, der sich vor Begeisterung fast überschlagen hat, dass ich mein Rad am Flughafen montiere und dann gleich losfahre.
Aber ganz so gut sollte es dann doch nicht weitergehen. Nachdem der Hinterreifen zu etwa 70% gefüllt war, deuteten sich erste Schwierigkeiten mit der Luftpumpe an. Für den Vorderreifen war dann maximal noch ein Bar drin, dann war die FSC/endgültig leer. Nur gut, dass ich schon von dem Radladen in der Nähe wusste. Also flugs dahin, immer mit dem niedrigen Luftdruck und den falsch fahrenden Autos kämpfend. Leider war ich zu spät. Der Laden hatte leider schon geschlossen. Um 17.30 Uhr! Eine Frechheit!
Plan B war dann locker zum Hostel zu radeln. Die Adresse hatte ich schon vorher rausgesucht, also immer dem GPS nach. Blöd nur, dass die kürzeste Strecke über den Mt. Victoria Viewpoint läuft. Ein super Einstieg mit fast platten Reifen, etwa 40 Kilo Gepäck und Steigungen bis schätzungsweise 12 bis 15%. Und die Abfahrt auf der nächsten Seite war fast genauso schön.😉. Irgendwann hab ich es dann aber doch Zum Hostel geschafft, konnte aber dieses Pumpen-Problem nicht mehr lösen. Ebenso das Problem, dass mein Adapterstecker ein großer Mist ist und in den hiesigen Steckdosen nicht hält. Nachdem ich im Hostel noch schnell mein PDCA erstellt hatte (Bosch- Insider 😀🤫), ging es früh in die Falle.
Am nächsten Morgen hab ich dann weiter an meinen Problemen gearbeitet. Und es war ja so einfach. Jetzt hab ich einen neuen Adapter und eine neue Radpumpe. Außerdem Camping-Gas, eine Prepaid Karte für Neuseeland und mein Ticket für die Fähre nach Picton. Check in morgen um 7 Uhr, d.h. ich muss mich schon um 6 aus meinem 4 Bett Zimmer schleichen.
Ich wird sagen, läuft…

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