Hola!
Um kurz vor acht hatten wir das Geraffel bereits am Rad verstaut, unser Zimmer bezahlt und rollten zu unserem Restaurant von gestern Abend. Ja, und dann gab es Mittagessen um 8.15 Uhr morgens.
Erst eine leckere Gemüsesuppe und dann ein Lamasteak mit Reis und Pommes.
Ein optimaler Start in den Tag.😊
Als wir dann so langsam Richtung Hauptstraße gerollt sind, habe ich unseren stillen Begleiter bemerkt, der uns unauffällig folgte. Ein schwarzer Hund mit etwas eingestaubten Fell. Völlig lautlos, ohne Gebell oder sonst einen Ton
Ich habe mir nichts bei gedacht, da wir sehr oft Kontakt mit Hunden haben. In Peru waren sie aggressiver, hier in Bolivien lassen sie uns zum Glück meist in Ruhe. Dieser Hund war aber anders.
Er war nach 5 km noch immer bei uns und begleitete uns auf unseren 300 m Anstieg auf ein Hochplateau. Als er nach 25 km immer noch folgsam an unserer Seite trottete, war klar, dass er nicht zurücklaufen würde. Er pausierte mit uns und ich habe ihm regelmäßig Wasser aus meiner Trinkflasche gegeben. Mein Angebot aus Orangen oder Äpfeln hat er verschmäht und so hat er mit uns die kompletten 48 km!! bis in unseren Etappenort zurückgelegt. Das hätte ich vorher nie geglaubt. Ab dem Ortsschild hat er sich dann von dannen gemacht, da der Ort von einem Fluss durchzogen wird und es herrlich grüne Flächen und viel Wasser gibt. Wir haben ihn auch den ganzen Abend nicht mehr gesehen. Wir sind uns auch nicht sicher, ob er den Weg vielleicht schon öfter gelaufen ist. Meinen Respekt hat er jedenfalls. Ein echter Langstreckenläufer😉
Die Strecke heute war viel abstrengender als die letzten Tage, weil die Piste deutlich sandiger war. Und es kamen uns viele Jeeps mit Touristen entgegen. Viele fahren ohne Rücksicht auf Verluste, einige Hupen und Grüßen. Ein Fahrer hat sogar kurz gehalten und gefragt, ob alles okay ist. Eine wilde Mischung also.
Vila Mar ist ein schöner Ort, der sich an eine kleine Felskette schmiegt und wie schon erwähnt von einem kleinen, fröhlich sprudelnden Fluss durchzogen wird, so dass es stellenweise wie eine kleine Oase wirkt. Am Ufer grasen Alpakas und Lamas und es finden sich viele Wasservögel. Mittags um 15 Uhr gab es frittiertes Huhn mit Reis und Pommes. Da war es lecker. Abends gab es das Gleiche noch einmal. Da war es nicht mehr so lecker, da es vermutlich vom Mittag nur warmgehalten wurde.
Aber egal, Hauptsache Kalorien.
In unserer Unterkunft sind auch drei Jeeps mit Touristen gelandet. Es scheint so zu sein, dass alles auf diese „Pauschaltouristen“, ich weiß ein böses Wort, abgestimmt ist. Diese werden hier in der Unterkunft verpflegt und dann morgen im Jeep zur nächsten Sehenswürdigkeit gekarrt.
Morgen wird vermutlich ein harter Tag für uns. Die nächste Ortschaft mit Übernachtungsmöglichkeit ist 72 km entfernt und wir bleiben auf dieser nicht ganz einfachen Straße.
Wird also ein richtig langer Tag. Bleibt zu hoffen, dass der Wind die Richtung behält, weil damit hatten wir heute echt Dusel.
Meist kam er von der Seite, manchmal hatten wir sogar Rückenwind.
Hasta lluego!
Christian














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