Hola!
Bei einem guten Frühstück in dem Hostal gab es noch einige interessante Informationen von dem netten Besitzer. Zum Beispiel, dass es in Arica tagsüber einen maximalen Temperaturunterschied von 6 Grad gibt und dass es auch im Winter nicht kälter als 10 Grad wird. Und dass es im Jahr maximal 3 mal 20min regnet. Das ist auch der Grund, warum der gute Mann von Neuseeland nach Chile gekommen ist. Die Südinsel Neuseelands ist eines der regenreichsten Gebiete der Welt.
Unser erster Weg führte uns noch kurz an den Pazifik, um ein Startfoto auf Meereshöhe zu machen. Danach haben wir uns an den langen, langen Aufstieg in Richtung Putre gemacht. Obwohl die Steigung meist nur 5 bis 7% betrug (maximal 11), hatten wir selten mehr als 10 km/h auf dem Tacho, da die schwer mir Wasser und Keksen beladenen Fahrräder doch ordentlich zogen. Das Wetter war sehr heiß und die Landschaft beeindruckend. Ziel war es, heute die Hälfte der Höhenmeter und Distanz bis Putre zu absolvieren. Nach etwas über 70 km haben wir jetzt unsere Zelte mitten in der Atacama—Wüste aufgeschlagen.
Ein erstes Überschlagen meiner verbleibenden Wasservorräte hat mir dann doch noch einmal die Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Nicht mal 3 Liter für die verbleibenden 40 km bis zum nächsten Truckstop. Bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von etwa 8km/h und damit einer Fahrzeit von etwa 5h durch die Wüste kein beruhigender Gedanke. Daher bin ich nach dem Aufschlagen der Zelte noch einmal 2 km ohne Gepäck zu einer Kreuzung geradelt, wo ich auf dem Hinweg eine Tankstelle zu sehen gemeint habe. Und ich wurde belohnt. Es war also keine Fatermorgana, sondern tatsächlich ein Tanklager. Und der Chilene hat sich vermutlich gefreut, als ich erleichtert meinen Wassersack am Wasserspender füllen konnte. Und zahlen musste ich auch nicht. Danke dafür!
Insgesamt ist der erste Kontakt mit den Chilenen sehr positiv. Sie sind hilfsbereit und viele der an uns vorbeirauschenden Trucker Hupen aufmunternd und grüßen. Und sie lassen auch ordentlich Abstand beim Überholen. Da könnte sich der ein oder andere Franke eine dicke Scheibe von abschneiden.
Jetzt lieg ich in meinem Zelt auf knapp 1800 m Höhe und man hört: Nada! Nix! Nothing! Ganz selten mal ein LKW. Eine phantastische Erfahrung.
Mal sehen, ob wir es morgen bis nach Putre schaffen. Es sind also noch einmal 1800 Hm und die Luft wird immer dünner.

 


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