Hola!

Gestern Abend mussten wir noch eine Sonnenbrille besorgen. Marco hatte sie nach unserer Wüstenübernachtung verloren. Für die Überquerung der Salzseen eine Grundvoraussetzung, da sonst Schnee— bzw. Salzblindheit droht. Ich hätte es nicht geglaubt, aber in einem winzigen Laden mit Klamotten hat die Besitzerin  eine Plastiktüte hervorgezaubert, mit einem halben Dutzend Sonnenbrillen. 😎

Am nächsten Morgen wollten wir dann noch einmal Geld am Automaten ziehen, doch leider Fehlanzeige. Die Karten wurden nicht akzeptiert. Zum Glück war es eine Bank mit einer Wechselstube, so dass wir einige Euronen tauschen konnten.

Dann ging es endlich wieder auf‘s Rad. Heute war es fast die gesamte Zeit bedeckt, erst zum Ende der Etappe zeigte sich die Sonne. Mit zunehmender Höhe wurde es zunehmend windiger und kälter. Zum Glück hatten wir den Wind wie auch schon die letzten Tage immer im Rücken. Es war auch so schwer genug. Bei 4565 m war endlich der Kulminationpunkt erreicht und wir hatten eine wunderschöne Aussicht auf die beiden großen schneebedeckten Vulkane Pomerape und Parinacota.

Leichte Kopfschmerzen zeigte sich bei uns beiden, was aber vermutlich gar nicht so sehr der Höhe, sondern vermutlich einer leichten Dehydratation und dem Wind geschuldet war, da das Kopfweh im Laufe des Abends wieder verschwand. Ich habe gestern geschrieben, Paranicota hätte 25 Einwohner. Das war falsch. Es gibt nur 2!😄 Und genau diese Beiden betreiben ein Hostal, was von außen zwar schäbig, von innen aber einen sehr gepflegten Zustand hat. Leider gibt es keine Heizung, so dass in dem Wohnraum eine Temperatur von 10 Grad herrscht. Daher sind wir schon um kurz nach 20 Uhr unter insgesamt 4 Decken gekrochen, um so langsam wieder aufzutauen. Vorher gab es ein unheimlich wohlschmeckendes Alpakasteak mit Pasta, von dem wir ohne Probleme eine zweite Portion hätten verdrücken können.

Obwohl wir aktuell keine Probleme mit der Höhe haben, werden wir einen Tag hierbleiben, um uns weiter zu akklimatisieren. Mal sehen, ob morgen jemand vorbei kommt. Heute sind wir völlig allein in unserer Unterkunft.